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The Great Tea Race of 1866

Die beiden Erstplazierten, "Ariel" und "TAEPING"

in einem Diorama

9. Mai 2015

Nach vielen Stunden Studium habe ich heute den Hobel angesetzt und mit den beiden Rümpfen für diese neueste Schandtat begonnen.

Maßstab wird 1: 260 sein, das ist zwar ziemlich klein, aber ich möchte die Vitrine nicht zu groß werden lassen. Das Bild zeigt die beiden Protagonisten beinahe Seite an Seite. 1866 gewann Taeping vor Ariel mit einem Vorsprung von knapp zwei Stunden, nachdem die beiden Klipper mit der in Fuzhou an Bord genommenen Ladung von frischen Teeblättern 102 Tage lang fast durchwegs in Sicht  unterwegs gewesen waren. Für die erste Ladung frischer Ernte gab es Prämien und immer die besten Preise auf dem Markt. Die hohe Zeit dieser Teerennen betrug kaum 25 Jahre, denn nach der Eröffnung des Suezkanals, der für die Klipper nicht zu passieren war, kamen die Dampfschiffe in Vorteil und gewannen binnen kurzem den Wettbewerb. Die Klipperschiffe mußten sich von da an auf den Transport von Gütern beschränken, deren Transport nicht so geschwindigkeitsabhängig war, wie etwa Kohle, Holz, Düngemittel oder Getreide.

 

Auf dem Deck eines Schiffes aus diesen Jahren gibt es seltsame Dinge, z. B. diese Fässer: Wozu dienten sie?

Auf Englisch heißen sie "harness casks", und man benützte sie, um Salzfleisch zu entsalzen, indem man es in Wasser legte. Dabei entstanden Gerüche, die man unter Deck vermeiden wollte......

 

Personalkosten waren auch damals schon ein großes Thema; um diese zu reduzieren, wurden Hilfsmaschinen erfunden, wie diese Seilwinden. Davor befinden sich die Lenzpumpen, drei Ansaugstutzen werden über eine Kubelwelle bedient.

 

2.6.2015: Ein gewisses Problem ergibt sich aus der Ähnlichkeit der beiden Schiffe: Natürlich sehen und sahen sich Klipperschiffe sehr ähnlich, sie kämpften mit den gleichen Mitteln um eine Spitzenposition. Es wäre aber doch eintönig, zwei völlig gleiche Schiffe zu bauen, auch wenn sich aus der "Serienproduktion" gewisse Vorteile ergeben. Ich habe mir deshalb zwei unterschiedliche Deckspläne zum Vorbild genommen, für die TAEPING den Entwurf für den Klipper "Foochou" aus einem Buch über Klipperschiffe, und für die ARIEL eine Rekonstruktion des Decks aus einem anderen Buch.

Hier die TAEPING:

 

...hier ARIEL:

10. 06. 2015:

Ein besonderes Kennzeichen dieser Schiffe war die große Anzahl von Segeln, von denen ich hier nur die Wichtigsten darstellen kann. Es gibt Zusatzsegel wie den Brodwinner, das Wassersegel und noch einige andere, aber bevor ich mich darüber trauen kann, muß ich erst die "standards" in den Griff bekommen.....

 

19. Juni 2015:

Leesegel nennt man die Verbreiterung der Rahsegel, allerdings hat der Name nichts mit dem Begriff "Lee" zu tun, sondern leitet sich von einem Wort aus dem Holländischen ab. Der Einsatz muß sehr personalintensiv gewesen sein, auch kamen sie wohl nur bei leichtem Wind und schönem Wetter zum Einsatz. Das handling bedurfte stetiger Beobachtung, und als die Zeiten für Klipperschiffe schlechter wurden und man Personalkosten einsparen mußte, verschwanden auch die Leesegel wieder, die es schon seit dem 18. Jh. gab.

Auf der Taeping wurden sie heute an den Foremastunterrahen gehisst:

25. 6. 2015:

So ein Klipperschiff hatte eine Unzahl von Segeln, ich habe 37 auf der Taeping gezählt, und diese Zahl ließe sich noch erweitern, denn man setzte auch noch unterhalb der Unterleesegeln welche, dann gab es noch den Brodwinner, das Wassersegel und noch einige andere, aber soweit möchte ich mich gar nicht auf die Sache einlassen! Mir genügt, was zum Standard gehört, und dazu muß man auf jeden Fall alle Segel zählen, die in Längsrichtung des Schiffes gehisst wurden, z. B. die Stagsegeln zwischen den Masten, und die Segeln oberhalb des Bugspriets:

 

 

In meinen Büchern habe ich noch eine Darstellung der Ariel und der Taeping auf einem Bild gefunden; das Schiff im Vordergrund ist die Ariel und diese Darstellung entspricht der Wahrheit, denn tatsächlich hätte sie das Rennen gewonnen, aber der Schleppdampfer der Taeping war der stärkere, so gelang es der Besatzung, als Erster einen Packen neuen Tees auf den Kai zu werfen, und damit war das Rennen gewonnen!

 

9.7.2015

Es ging nur sehr langsam voran während der letzten Tage, die Temperaturen in meinem Studio waren zum Davonlaufen....., nein, mehr schleichen, denn zum Laufen war es zu heiß!

Der Fockmast hat nun seine Ausstattung bekommen:

Meine chronologischen Einträge helfen mir manchmal, Zeitabstände zu erkennen; so konnte ich feststellen, daß ich zwei Monate gebraucht habe, um den ersten Teil meines geplanten Dioramas fertigzustellen, nämlich die TAEPING.

12. 7. 2015:

Ich konnte es mir nicht verkneifen, den Schwan zu Wasser zu lassen, nicht besonders sorgfältig, muß ich leider sagen....Der Rumpf der ARIEL liegt ja auf Lager, aber wann ich mit der Takelung beginnen werde, weiß ich noch nicht. Die Fuzzelei im Maßstab 1:260 ist recht nervenaufreibend, und eine kleine Pause gar nicht schlecht. Ich mußte mir verschiedene neue Techniken zulegen, manches hat gut funktioniert, manches weniger gut, insoferne ist die Fortsetzung der Arbeit an einem zweiten Schiff  im selben Maßstab sogar recht sinnvoll.....

Übrigens: wer sich die Mühe macht, die einzelnen Segel zu zählen, der wird die unglaubliche Zahl von 35(!) kommen....

Manchmal reitet einen ja der Teufel-, so erschien es mir reizvoll, meinen "Schwan" in eines der Bilder zu integrieren, die ich zu meinem Thema gefunden habe. Begonnen hat das mit einer Fotografie vor grünem Hintergrund, dieser wurde dann per Fotobearbeitung entfernt und das verbliebene nun "hintergrundlose" Schiff in das Bild eingesetzt.

Das mag ja alles recht simpel klingen, aber ein paar Stunden habe ich dafür schon gebraucht!

4.8.2015:

Der Schiffsmodellbau ist ein ausgesprochen langsames Hobby, etwa so wie Petit-point- Sticken......In den letzten Tagen sind auf der Ariel die Wanten, Stage, Pardunen etc. entstanden, weiters die Rahen, die Gaffel und der Besanbaum. Morgen kann ich mit dem Zuschneiden der Segel beginnen.

Als kleine Entspannung zwischendurch habe ich ein paar Bilder gemacht, die das Schiff im Hafen bzw. am Kai darstellen sollen:

 

 

 

 

 

11.8. 2015:

Das zweite Klipperschiff, die ARIEL, ist fertig!

Nach wie vor finde ich es faszinierend, in welch kleinen Dimensionen ein solches technisches Wunderwerk entstehen kann! Jetzt muß ich mich um die entsprechenden Dioramafotos bemühen, denn im Grunde ging es ja nur darum, die zwei Klipper in einem Diorama darzustellen....

Die beiden Klipperschiffe nähern sich dem Ende ihrer Reise.....

Von der Terasse des Admiralitätsbüros wird Salut geschossen....

Ein Seemann wird in seiner Kammer durch die Schüsse aufgeschreckt, er stürzt zum Fenster.....

...gerade kann er noch einen Blick auf die beiden Schiffe werfen....

.....während am Kai schon hunderte von Menschen auf die Ankunft und den Ausgang des Rennens warten....

Wie schon gesagt, eigentlich hätte die ARIEL gewonnen, doch die Schiffe benötigten für die Strecke Themseaufwärts Schlepperhilfe, und dabei hatte der Kapitän der TAEPING die glücklichere Hand; jedenfalls gelang es ihm als Erstem, ein Päckchen des neuen Tees auf den Kai zu werfen, und damit hatte er das Rennen gewonnen......

 

 

 

 

 

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